Vorwort

Mein Ausflug in die Ahnenforscherwelt, welchen ich über die letzten Jahre angetreten hatte, besaß streckenweise etwas von Detektivarbeit. Die Zeitreise fand dann aber auch ein Happy End, oder - in diesem Fall - besser formuliert „Happy Beginning“. So viel vorweg: Solltest Du, werter Leser, den seltenen Namen „Fachtan“ tragen, darf ich Dir mitteilen: Wir sind verwandt…


Ahnenkunde - Ursprünge der Familie Fachtan

Hier starten wir fast am Ende und somit dem Resultat einer langen Spurensuche. Der Namensursprung unserer Familie geht zurück auf nur eine Person: Sebastian Johann Fachtan. Sebastian wurde am 4 Mai 1824 in der Stieglmühle Nr. 8 in Frauenreuth, einem Ortsteil von Friedenfels, geboren. Bei ihm handelte es sich um ein uneheliches Kind der Margareta Hösl und eines ominösen Unbekannten.

Als Kind wurde mir von meinem Großvater zugetragen, dass es sich bei einem unserer Urvorfahren angeblich um einen Adeligen gehandelt hätte.
Es musste sich bei dem Unbekannten genau um eben jenen handeln. Da uneheliche Kinder zu dieser streng gläubigen Zeit, gemäß katholischem Dogma, eine Sünde waren und man als „Blaues Blut“ smit einen Ruf zu verlieren hatte, wurde Sebastian noch am selben Tag im gut 10 Kilometer entfernten Erbendorf getauft (eine ungewöhnlich weite Distanz ab von der Heimpfarrei für diese Zeit).
Die Geburtsurkunde, welche ich ausfindig machen konnte, beläuft sich jedoch auf einen Sebastian Fachton, welcher jedoch kurze Zeit später auf Fachtan geändert wurde. Noch merkwürdiger war, dass dort als Vater ein Kaufmann, "unwissend woher", namens "Fahtton" verzeichnet war.

Man muss jedoch wissen, dass zu früheren Zeiten unehlichen Kindern des Adels oft ein Kunstname aus dem ursprünglichen Familiennamen des Vaters geformt. Also sehen wir uns den Namen Fahtton einmal genauer an: Dreht man ihn um ergibt dies - Achtung: "Notthaf". Wer es noch nicht erkannt haben sollte, schiebe sich nur noch einen Buchstaben und erhalte: "Nothaft"! "Eureka", höre ich da einen alten Griechen durch die Zeiten rufen. Das möchte ich mal als Volltreffer bezeichnen!

Nothaft
Die Nothafts (frühere, altdeutsche Schreibweise „Notthafft“) sind eine der ältesten Adelsfamilien in Deutschland. Die Geschichtsbücher sagen uns dazu: „Die Familientradition führt den Ursprung des Geschlechts zurück auf einen Friesenfürsten Radipold, der im Heer Karls des Großen gegen Böhmen zog und so in den Nordgau (Bayern) kam.“
Im Wohnort von Sebastian’s Mutter in Friedenfels „herrschten“ zu dieser Zeit die Freiherren von Weißenstein. Der sozusagende Urvater aller Fachtans war somit Freiherr Notthafft von Weißenstein.
Ein letztes kleines Geheimnis birgt unser Familienursprung hier aber weiterhin: Man kann nicht mehr beweisen, welcher dieser Herren genau sein Vater war.
Der wahrscheinlichste Kandidat war Carl Philipp Franz de Paula Notthafft Frh. von Weißenstein (* 18. Dezember 1776, + 30. Juni 1841, Friedenfels), dessen Grab sich noch heute auf dem Waldfriedhof in Friedenfels befindet.

Sein Sohn Sebastian erlernte in seiner Jugend das Steinhauer Handwerk und heiratete später Barbara, geborene Farmbauer aus Arnoldsreuth. Mit dieser lebte er in Schafbruck bei Poppenreuth und hatte fünf Kinder mit ihr: Florian Fachtan, Joseph Fachtan, Katharina Fachtan, Barbara Fachtan und Anna Fachtan. Diese sollten später den Namen Fachtan über die Steinwald Region verbreiten und mit darauf folgenden Generationen über die Grenzen hinaus tragen.

 

Schlusswort

Das war die Kurzversion zu den Anfängen unserer Familiengeschichte, welche ich aus den Tiefen der verwandtschaftlichen, städtischen und kirchlichen Archive mitbringen konnte. Über die letzten Jahre entstand dadurch ein recht umfangreicher, weitgeästeter Stammbaum.
Solltest Du oder ein naher Verwandter den Namen „Fachtan“ tragen, kannst Du mich gerne kontaktieren, egal ob einfach um Hallo zu sagen oder bei Fragen. Vielleicht kann ich mit Deiner Hilfe auch noch ein paar Lücken in unserem Verwandtschaftsdiagramm ausfüllen... Also schreib mir eine Nachricht! :-)


Vielen Dank an alle, die mir bei auf meiner Suche durch alte Lebensgeschichten, Eckdaten und Fotos weiter geholfen haben.
Ein besonderer Knuddler gebührt meinen beiden Kids, den aktuell jüngsten Sprößen unserer Familienlinie und Begründern der 7ten Fachtan-Generation.

Andreas Fachtan
Ebnath, Oktober 2016